Die Heuschrecken-Sandwespe, Sphex funerarius, galt in Deutschland über 50 Jahre lang als verschollen. Ab Mitte der 1990er tauchte sie wieder auf und hat sich inzwischen vom Süden her bis an die Ostsee verbreitet. Die weiblichen Tiere dieser Wespen graben Röhren mit Brutkammern in die Erde, legen darin als Nahrung für den Nachwuchs durch einen Stich gelähmte Heuschrecken ab. Das Vorkommen einer zweiten Heuschrecken jagenden Grabwespenart, Prionyx kirbii, wurde erst 2021 neu für Deutschland beschrieben. Meine Frau und ich konnten beide Arten im Sommer 2023 im Kaiserstuhl finden und mit ihrem interessanten Verhalten beobachten und fotografieren. Sie kamen nebeneinander auf einem etwa 50m langen Wegstück vor.
Sphex funerarius, die etwas größere Art, trägt nur Langfühlerschrecken ein. Wir konnten sie mit Westlichen Beißschrecken, Vierpunktigen Sichelschrecken, Südlichen Eichenschrecken und mit Feldgrillen beobachten. Prionyx kirbii trägt nur Kurzfühlerschrecken ein, bei uns war es die Rote Keulenschrecke. Als fotografischer Beifang kam zur gleichen Zeit in dem Lebensraum eine weitere Grabwespenart vor, der Bienenwolf, Philanthus triangulum.
Leider entfalten die Tiere nur im Hochsommer während er größten Mittagshitze ihre Aktivitäten, sodass längeres Beobachten recht schweißtreibend und das Fotolicht bei der hochstehenden Sonne nicht optimal ist. Trotzdem ist ein Fototag bei den Grabwespen für jeden interessierten Naturfotografen lohnenswert.