Eigentlich arbeite ich seit vielen Jahren immer an langfristigen naturfotografischen Projekten, die sich fast vor der eigenen Haustüre befinden. Dies erhöht die Chancen ausreichend viel Bildmaterial in guter Qualität zusammenzutragen, um z.B. einen Vortrag von dem Gebiet zu zeigen, oder gar einen Bildband publizieren zu können.
Ich räume aber ein, dass ich im Urlaub auch gerne ein mal zwei Wochen zum Fotografieren in einem völlig anderen Gebiet oder gar Kontinent unterwegs bin. Mich und meine Frau zieht es schon seit vielen Jahren immer wieder nach Afrika und haben dort inzwischen schon viele Länder südlich des Äquators auf diesem Kontinent bereist. In diesem Jahr (2019) galt unser Hauptaugenmerk den Primaten, insbesondere den Berggorillas und Schimpansen. Berggorillas, dessen weltweiter Bestand nur noch auf ca. 1.000 Individuen geschätzt wird, gibt es nur in dem Dreiländereck Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo. Wir haben uns für eine Reise nach Uganda entschieden, weil man dort ein „Gorilla-Tracking“ im Biwindi NP gut mit meinem Besuch der Schimpansen im Kibale NP kombinieren kann. Mit einem Ranger/Guide besucht eine Gruppe von max. 8 Personen eine „habituierte“ (durch Forscher an Menschen gewöhnte) Gorillafamilie. Der Anmarsch zu der Familie ist üblicherweise anstrengend, kann sich auch über mehrere Stunden hinziehen. Hat man die Gorillafamilie erreicht, bleibt dann nur eine Stunde, um nahe den Tieren zu sein. Zudem benötigt man etwas Glück hinsichtlich der Umgebung. Meist befinden sich die Tiere in dichtem Urwald, so dass sich immer wieder irgendwelche Äste vor den Tieren befinden.
Deutlich einfacher ist üblicherweise der Weg zu den Schimpansen. Dort hat man dann auch ca. 2 bis 3 Stunden die Möglichkeit, die Familie zu beobachten. Leider sind die Permits für das Trecking sehr teuer, man unterstützt mit dem Geld aber auch die Erforschung und den Schutz der Tiere, zudem die einheimische Bevölkerung durch Arbeit und Zahlungen an die umliegenden Dörfer der Gebiete. Neben den Berggorillas und den Schimpansen gibt es in Uganda noch 13 weitere Primatenarten. Fasziniert haben mich insbesondere die Schwarz-Weißen Stummelaffen mit ihren langen Schwänzen. Häufig anzutreffen ist im südlichen Afrika die Südliche Grünmeerkatze.