Krauskopfpelikane am Kerkini-See - Bruno Wägli

Krauskopfpelikane sind eindrückliche Vögel: mit einer Körperlänge von 160 bis 180 cm, einem Gewicht von 10 bis 13 Kilogramm und einer Flügelspannweite von 310 bis 345 cm sind sie deutlich grösser als der bei uns häufige Höckerschwan. Sie gehören zu den grössten Vertretern ihrer Art und damit auch zu den grössten flugfähigen Vögeln. Ihr Lebensraum erstreckt sich heute von Südosteuropa über die südlichen Teile Asiens bis in die Mongolei.

Auffällig ist der zwischen 370 und 450 mm lange Schnabel, der sich zusammen mit dem Kehlsack zur Paarungszeit leuchtend rot-orange färbt. Ein weiteres – namensgebendes – Merkmal sind die krausen Federn am Hinterkopf, die in der Brutzeit besonders lang sind. 

Die Bestände wurden in Europa aufgrund von Lebensraumzerstörung, Verfolgung durch Fischer und Bejagung stark dezimiert. Heute befinden sich die grössten Kolonien in Griechenland (ca. 1500 Brutpaare) und im Donaudelta (ca. 500 Brutpaare). Die Art gilt als bedroht und ist geschützt.

Eine gute Möglichkeit, Krauskopfpelikane aus der Nähe zu fotografieren, bietet der Kerkini-See. Der See wurde in den 1930er-Jahren künstlich gestaut. Er hat eine Oberfläche von ca. 38 km², ist knapp 14 km lang und 5,5 km breit. Vom Flughafen Thessaloniki aus ist er in etwa 1.5 Fahrstunden zu erreichen. Man kann die Tiere vom Ufer aus beobachten, bessere Möglichkeiten bietet aber eine Bootstour, die bei mehreren Anbietern gebucht werden kann. In den meisten Fällen werden die Vögel mit Fischen angefüttert. 

Der Besuch am Kerkini-See ist Ende Dezember, anfangs Januar am attraktivsten, denn dann tragen die Pelikane ihr Prachtgefieder. Nach der Paarungszeit werden die Schnäbel grau-gelb und der krause Kopfschmuck ist deutlich weniger ausgeprägt.